Streik in Belgien (2)

hier Baustelle
Bei diesen *** *** in Uniformen gehts schonmal mit mir durch. Wenn ich Zeit & Lust hab, geh ich zwecks Differenzierung nochmal drüber… obwohl, eigtl kann man das auch so stehn lassen

Der letzte Beitrag ist nun drei Wochen her, schon da haben mich offenbares Desinteresse & mangelnde Resonanz im deutschsprachigen Netz – v.A. von NGOs, Blogs & (einschlägigen) Foren – zur akuten Situation in Belgien gewundert. Nicht mal die Rote Hilfe berichtete dazu (und ließ sich auch nicht dazu herab, meine Mail zu beantworten).
Wenigstens beim Arbeitskreis Gewerkschaften/Aachen liest man eine Stellungsnahme: Korpsgeist schlägt Humanismus.
Obwohl der AK/Aachen gut über die Zustände in den JVAs wissen dürfte, solidarisierte man sich von Beginn an mit den menschenverachtenden „Streik“-Methoden, die belgischen Folterknechte werden sogar als „Kollegen“ bezeichnet.

Stell Dir vor, nebenan wird gefoltert & keiner schaut hin

Im „Digitalen Zeitalter“ sorgen schon die geringsten Anlässe für einen #Aufschrei quer durch die Gesellschaft, ein Twitter-Account kann Shitstorms & Wellen der Empörung auslösen. Man braucht nur einen Internetzugang… tja.

Natürlich bringt der Streik gerade die linke Szene auch in eine Zwickmühle: auf der einen Seite Lohnarbeiter im Arbeitskampf (Solidarität!) – auf der anderen Menschen in Haft, Aussätzige der Gesellschaft (Soli… darität?!)
Zu wem hält man da – ohne Gefahr zu laufen, sich den Mund zu verbrennen…? Am besten einfach die Klappe halten.

Immerhin berichteten in der Zwischenzeit mehr dt. Medien zum belgischen Streik, u.A. die Junge Welt. Auch hier enttäuschend: der Titel „Armee der Streikbrecher“ verweist auf die zur Mindestversorgung eingesetzten Soldaten. Vielleicht ist es laut Autor Gerrit Hoekman ja an den Gefangenen, den Arbeitskampf aktiv zu unterstützen & für ihre Aufseher – stellvertretend – in Hungerstreik zu treten.

Bild https://scontent-cdg2-1.xx.fbcdn.net/v/t34.0-12/13231075_1750566645213535_1503784544_n.jpg?oh=c849a87928d1b61969b58ab562934f2c&oe=57554ED1
Gelände der Haftanstalt Lantin (via Alain Onkelinx)

Der Streik Ja - auch Beamte dürfen streiken: ihre Ziele; heiligt der Zweck Foltermittel?; Problem hausgemacht
Situation der Häftlinge allgemein; Visiten & sonstige Vorkommnisse; Klagen ... und in EU-"wischi-waschi"-Knästen mal aus der Toilette trinken müssen
Fazit "Resozialisierung" my ass

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Onkel Dagoberts Handy

„tl;dr“ Was bewirkt die (nicht ganz so) neue SIM-Verifizierung in der Praxis – und sind andere Punkte des Terrorpakets eigentlich nicht interessanter? Sind Vorschriften im Fall von Verfassungsschutz & Co. nicht eh nur Schall & Rauch…? Die Frage ob wir „auf dem Weg in einen Überwachungsstaat sind“ kann nur rhetorisch gemeint sein & Anonymität in jedem Fall ein hohes Gut

 

Im Rahmen des – natürlich alternativlosen (Punkt C) – Anti-Terror-Gesetzes wurde die „Identifikationspflicht“ für SIM-Karten beschlossen.
Dazu sagte Innenminister De Maizière, daß die Anmelde-Pflicht bereits Praxis ist – aber nur mangelhaft umgesetzt würde. Bisher hätte sich jedermann auch als „Dagobert Duck“ anmelden können.

Auch private SIM-Karten-Vertreiber haben Zugang zum Melderegister(!), vor Aktivierung wird der angegebene Name meist mit dazugehörigen Daten wie Geburtsdatum, -Ort, usw. abgeglichen, die man nicht im „Örtlichen“ findet. Ausnahmen gibt es – aber so rar, daß eine von den PIRATEN geplante „Massen-Falschanmeldung“ wieder abgesagt wurde.
In den meisten Fällen reicht es also nicht, mal eben so einen Namen samt Adresse „aus dem Telefonbch“ (Zitat De Maizière) zu nehmen.
Bis Inkrafttreten der Verordnung („spätestens ab dem achtzehnten des Folgemonats“, also dem 18. Juli) kann jeder das ja noch mal selbst versuchen.

Die Frage ist, was sich mit der SIM-Verifizierung in der Praxis ändert

Auch heute laufen fast alle SIM-Karten auf einen realen Namen; unabhängig davon ist es ein leichtes, über in Handys gespeicherte Daten & Verbindungsprotokolle an weitere Nummern/ Benutzer zu kommen – es dürfte also kein großes Problem sein, allein über das Umfeld die Nummer einer Zielperson herauszufinden.
Im umgekehrten Fall (Zuordnung Handy→Person) wird die nach wie vor mögliche Weitergabe schon aktivierter Karten auch mit dem Gesetz nicht verhindert – was natürlich auch den Behörden klar ist.

So oder so: in vielen Fällen werden einige Anschlüsse überwacht werden, bis klar ist, wer welche(s) Handy(s) benutzt.
Bisher waren davon „nur“ gezielte Personen betroffen – wird ein „verifiziertes Handy-Verzeichnis“ vielleicht dazu einladen, stille SMS an ganze Familien(-Namen) zu verschicken, auch in der TKÜ eine Art „Rasterfahndung“ Einzug halten, und der Umfang der Überwachung noch weiter zunehmen… oder eher anders herum?

…jedenfalls nicht sehr viel – interessanter sind eigentlich andere Punkte des Anti-Terror-Pakets

Z.B. daß europäische Geheimdienste und Polizei-Behörden auf gemeinsame Dateien zugreifen – so läßt sich via „Re-Import“ evtl. auch das Inland besser ausspähen; daß die Bespitzelung von unverdächtigen „Kontaktpersonen“ nun ausdrücklich erlaubt wird; oder die Bundespolizei verdeckte Ermittler bekommt, die auch zur „Gefahrenabwehr“ eingesetzt werden – auf deutsch gesagt: an fingierten Straftaten teilnehmen – dürfen.

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Streik in Belgien

(überarbeitet) Geht es um Arbeitskämpfe und das Recht dazu, gilt ein ungeschriebenes Gesetz – überspitzt gesagt: ausnahmslos jeder Streik ist kompromisslos zu unterstützen.
Unbeteiligte Leidtragende sind nicht zu vermeiden und verschaffen dem Anliegen die nötige Aufmerksamkeit – und, schließlich: wo gehobelt wird, da fallen Späne…
Ein „spezieller“ Fall ist aber der aktuelle Streik belgischer Justizvollzugsbeamten.

𝔄 wie Auslöser

Allgemein ist die Situation in belgischen Gefängnissen eher „suboptimal“: notorische Überbelegung; Amnesty Intl. rügte in seinem Jahresbericht 2015 die belgischen Haftbedingen, im selben Jahr wurde das Land vom EuGH wegen „unangepasster Hatbedingungen“ verurteilt, laut BRF bereits zum 22. mal. Auch Streiks sind keine Seltenheit, z.B 2009 nach einem gewaltsamen Zwischenfall mit Häftlingen.
Auslöser des aktuellen Streiks waren Einsparungen, die weitere Überbelegungen zur Folge hatten.

wie Kollateralschaden

Kollateralschäden verursacht jeder Streik – Gefangene sind aber eine besondere Gruppe: anders als Betroffene von Bahn- oder KiTa-Streiks können sie sich nicht abhelfen oder „umsteigen“; sie sind ungefähr so selbstständig wie Patienten im Wachkoma. Sie befinden sich – unter Zwang – in vollkommener Abhängigkeit der Beamten.
Laut NZZ wurde ein Bereitschaftsdienst zur minimalen Aufrechterhaltung des Betriebs von den streikenden Beamten unterbunden.
In den Verhandlungen menschliches Faustpfand bzw. „politisches ‚Wechselgeld‘“[1] der Streikenden, lassen diese ihre Schutzbefohlenen „am langen Arm verhungern“.

𝔄 wie Amtsanmaßung

Durch den Streik fielen nicht nur Hafterleichterung wie Urlaub & Ausgang weg – seit 3 Wochen befinden sich alle betroffenen Häftlinge in de facto strenger Einzelhaft (und weit mehr als das) – die Hafträume bleiben verschlossen:
Hofgang fand nur vereinzelt statt, kein Umschluß, kein Duschen, kein Besuch (auch von Anwälten – bei laufenden Verfahren bedeutender Einschnitt i.d. Rechte Angeklagter); weder Waschen noch Wechsel von Kleidung oder Bettwäsche; auch von Ausfall der Essensausgabe wurde berichtet – nur logisch, ohne die Zelle zu verlassen kann auch kein Gefangener in der Küche arbeiten.

Dabei muß man sich vor Augen halten: unter den Betroffenen sind nicht nur Strafgefangene, sondern auch – unschuldige – U-Häftlinge.
Laut Bericht der NZZ blieben Türen & Tore sogar für Gefangene mit Entlassungstermin (!) verschlossen.

Unter gebenen Umständen Ruhe & Nerven zu behalten, wäre beachtlich.
Einige Häftlinge revoltierten und überschwemmten ihre Zellen, als Reaktion wurde das Wasser abgedreht – womit, für alle Gefangenen, auch minimalste Möglichkeiten zur Reinigung von Körper und Wäsche wegfallen – dies bei sommerlichen Temperaturen.
Ob die Toiletten trotz abgedrehtem Hahn funktionieren, konnte ich nicht herausfinden – zumindest das -Papier geht laut Aussagen aber aus.

𝔅 wie bis einer weint

Der Rechtsanwalt eines vom Streik betroffenen Häftlings warnte vor einer „explosiven Stimmung“ – der Grundstein für die nächste Eskalation ist damit gelegt.

ein Vorschlag zur Lösung:
wenn eh schon das Militär zur Hilfe anrückt, kann man die Gefangenen auch in bewachte Lager stecken – dafür die Streikenden samt Dienstherr in die freigewordenen Zellen, unter gleichen Umständen natürlich.
Vorteil: eine Einigung wäre maximal eine Frage von Stunden. Zumindest 3 Tage Dunkelhaft könnte man aber als reine „Re-Sozialisierungs-Maßnahme“ dran hängen.
(was mir persönlich als Lösung durch den Kopf schießt … laß ich hier besser weg)

Privatisierung von JVAs in neuem Licht

Während des Bahnstreiks besannen sich viele, daß die Privatisierung eines so elementaren Systems wie Personenverkehr vielleicht doch keine so gute Idee war. Dessen Ausfall kam nicht nur durch Streiks – sondern auch weil so weit „rationalisiert“ wurde, daß zur Lahmlegung schon Krankmeldungen ausreichten (siehe Mainzer Stellwerk).
Übertragen auf die Jusitz, werfen diese Erfahrungen ein ganz neues Licht auf die Privatisierung von Gefängnissen, die auch in Deutschland voranschreitet.
Wobei Gefangene i.d. Regel auf kaum Sympathie i.d. der Gesellschaft stoßen – „Knast ist schließlich kein Ponyhof“. Sie finden nur wenige Fürsprecher und können auf keine Lobby (wie den „Bahnkunden-Verband“) als Interessensvertretung zählen.

Generell: zumindest ein Ansatz für eine – grundsätzlich angebrachte – Reform unseres „Rechts“-Systems könnte z.B. sein, wenn Richter und Staatsanwälte als Bedingung zur Zulassung ein „Praktikum“ von, bspw., 3 bis 6 Monaten Haft absolvieren müssten.
In der Richtung sollte mal eine Diskussion gestartet werden.
Wenn man Menschen schon die Macht gibt über Schicksale zu richten, sollten diese zumindest eine leise Ahnung von der Welt haben, in die sie ihre „Klienten“ verbannen.
Schließer studieren nicht – leben dafür aber praktisch im Knast… trotzdem wäre auch hier ein Rollentausch keine schlechte Maßnahme zur Erweiterung des Horizonts.


Nachtrag: laut Mediapart haben einige (auch Gemeinschafts-)Zellen keine eigene Toilette – die Gefangenen müssen diese zur Verrichtung der Notdurft verlassen, was seit dem Streik nicht mehr möglich ist.
Folgen & Situation kann sich jeder selbst ausmalen. Daniel Salva Schiffer schreibt dazu von einem „Skandal im Herzen Europas“ (Auszug auf dt.).
Verwehrung der Notdurft wird auch als Foltermethode eingesetzt und kann gesundheitl. Folgen haben.

Anmerkung: in einer früheren Version wurde als Folge des Streiks auch „keine medizinische Behandlung“ genannt, laut NZZ wird diese aber gewähreistet. Wie weit eine „reguläre“ Meldung zum Arzt aber bei verschlossenen Hafträumen möglich ist (?) Intransparenz ist bei dem Thema Natur der Sache

B, E, und die Meta-Ebenen

…bevor ich weiter ein anderes Blog vollspamme: meine Meinung @Böhmermann hier.

Satire? Klares Nein. Aber zur Demonstration … und der Kontext! … hat dem Publikum extra das Klatschen untergesagt – Ansage eines Comedey-Menschen während seiner Satire-Sendung, kann ja nur ernst gemeint sein.
Aber gut, warum nicht mal über Erdogan herziehn? Hat er sich redlich verdient, wie (fast) jeder Politiker.
Die persönliche Anrede H*** fällt jetzt also unter „Kunst“. Sonst war das Theater auf ebensovielen (Meta-)Ebenen fragwürdig, wie „genial“. Wirklich satirische Züge hatte auch, was z.T. in den Akt hineininterpretiert wurde – die ernstzunehmenden Varianten:

falls sein Ego nicht bloß extra3 toppen musste, wollte Böhmermann

A– zeigen, wie erpressbar wir uns gemacht haben
B – zeigen, daß es auch in Deutschland Zensur gibt
C – die Heuchelei des „je suis charlie“-Solidaritäts-Zirkus vorführen

Die Erpressbarkeit hat er auf jeden Fall vorgeführt. Ist Erpressbarkeit aber nicht immer irgendwo Teil von Realpolitik…? Jedenfalls hat er auf den fast schon vergessenen „Schah-Paragraphen“ aufmerksam gemacht. Check! ✓
Grobe Beleidigung & Meinung sind vielleicht aber doch 2 Paar Schuhe – und das Gedicht wohl eher erstes.
Im dritten Punkt hat sich aber das genaue Gegenteil erfüllt – fast mit Ansage, der „Skandal“ war ja Teil der Inszenierung:
seine Satire (zumindest in der Gesamtheit passt der Begriff) bestimmt die Nachrichten, das halbe Land ist von einer – dem Fall „Charlie Hebdo“ ganz ähnlichen – Stimmung erfüllt und Böhmermann Mainstream.
Alle Welt springt (natürlich ohne eigenes Risiko) auf den Zug & will auf der „richtigen“ Seite stehn: sogar der Springer-Chef stellt sich hinter ihn (ok, seine Freunde kann man sich nicht immer aussuchen), Künstler schreiben offene Briefe, jeder der bekannt ist oder werden will ruft zur Solidarität auf…
Auch „je suis Böhmermann“ ist inzwischen Slogan der Stunde – der auch von Politikern getragen wird, zwar nicht Hollande & Merkel – von Varoufakis bis zur AfD aber quer durch alle Lager.

Aus der Meta-Meta-… -Perspektive: das fällt dann wohl unter Real-Satire.

Ein ungutes Gefühl für mich: genau wie im Fall des „je suis charlie“-Hypes kommt zumindest unterschwellig eine gewisse Stimmung mit: überheblich, selbstgerecht, „wir sind besser“ – und vielleicht nicht nur als Erdogan persönlich (?)
Was bei Charlie Hebdo der Islam war, ist hier Anatolien – oder, kurz & knapp: „wir sind hier doch nicht in der Türkei!“

Als Bsp.: einfach mal versuchen, sich in einen Türken – von mir aus auch Kemalisten – zu versetzen – der nun aus Deutschland hört, aus Solidarität solle jeder Erdogan beleidigen (im Stil vielleicht nach dem extra übersetztem Vorbild, à la Ziegen***…?).
Merkel wurde im Hitlerkostüm gezeigt & und hat niemand angezeigt, löblich. Trotzdem sorgten die Bilder bei nicht wenigen dt. Steuerzahlern (die hier kein Positiv-Beispiel sein sollen) für stark erhöhten Puls – die griechische Existenznot wurde nicht als „mildernder Umstand“ vergeben. Von Erdogan wird kein Deutscher in die Not getrieben – im Gegenteil ist es Deutschland, daß sich Erdogan bedient.

Könnte es eventuell arrogant rüberkommen, den Schöpfer eines mit rassist. Klischees durchmixten Fäkaltheaterstücks (dem maximal eine Geldstrafe droht) zum Helden zu erklären – während i.d. Türkei wirklich kritische Stimmen in Haft sitzen…? oder bin ich da einfach zu sensibel?

whatever: charlie, böhmermann – je ne suis pas – auch wenn ich absolut kein Freund Erdogans bin. Finito.

(…und jetzt hab auch ich mich noch dazu hinreißen lassen, über diesen Scheiß zu schreiben)

Unrechtsstaat DDR: sogar der Trabbi war verwanzt

Kein tagesaktuelles Thema, warum schreib ich jetzt darüber? Qualitätsmerkmal eines zeitlosen Blogs, der nicht durchgetriebenen Säuen folgt! Nicht daß ich als Nicht-Autobesitzer das Thema über Terror, Flüchtlinge, AfD oder (…bei Verabschiedung:) Ukraine einfach verpennt hätte
Asche über mein Haupt – trotzdem ein Aufsatz zu „eCall“ – ab 2018 Pflicht für Neuwagen; soweit nicht durch techn. Gründe (Rettungsleitstellen) verzögert.
„Wehret den Anfängen“ ist schon lange vorbei – die Vorschrift aber nicht bloß weiter_er, sondern weiter Schritt zut totalen Kontrolle.

zur Sache datenschutz-notizen.de
Frankfurter Rundschau, Heise, Zeit,
Wikipedia

SIM-Karte, GPS, Mikrophon, … ständig auf Stand-By & entzieht sich dem Zugriff durch den Fahrer – was will der Überwacher mehr?
Natürlich ist z.B. das Erstellen von Bewegungsprofilen auch schon per „E-Maut“ oder Navi möglich, viele Hersteller verbauen ähnliche Systeme bereits ab Werk1 – dem kann man sich aber zumindest entziehn. Mit ‚eCall‘ wird der „gläserne PKW“ Standard.

„In der DDR waren sogar die Trabbis verwanzt, schon serienmäßig“
– weit hergeholt

Kritiker werden gern mal als „Datenparanoiker“ dargestellt, die konsequenterweise auch ihr Handy aus dem Auto verbannen müssten – das ist aber der Punkt: das Handy kann man daheim lassen. Wenn ich mir dazu den massiven Umfang vor Augen halte, den Überwachung bereits heute angenommen hat…2

Jaa, „wer nichts zu verbergen hat…“ – in dem Punkt teile teile ich aber mal die Meinung vieler US-Bürger – die ein gewisses Mißtrauen gegenüber dem Staat, und v.A. seiner möglichen Entwicklung haben. Natürlich wird auch in echten Demokratien™ hin & wieder mal Unfug mit erfassten Daten getrieben, und z.B. privat genutzt – sowas bleibt halt nicht aus.

Bildvorausschauende Reklame (Bild: Volkswagen)

Das Hacken von Fahrzeugen ist ein weiteres Thema. Die Möglichkeiten reichen vom „bloßen“ Auslesen der Daten bis zum Eingriff in die Steuerung – indirekt, indem Autopilot/Tempomat falsche Werte vorgespielt werden (z.B. GPS-Spoofing) – oder ganz direkt, durch Kontrolle von Lenkung & Bremsen.3
‚eCall‘ selbst soll zumindest relativ sicher sein, Einfallstore sind v.A. Sicherheitslücken in Online-Diensten.

Unabhängig von der EU-Vorschrift – der Trend geht allgemein zum „connected car“, auch wenn spektakuläre Hacks am Image gekratzt haben.
Mit ‚eCall‘ wird die Technik & für Apps nötige Plattform nun verpflichtend, bzw. gleich mitgeliefert. Hersteller können ihre eigenen Produkte dazupacken – Kompatibilität zu versch. Navi-Systemen ist praktischerweise schon Teil der Verordnung.

Huxley vs. Orwell

Die Vernetzung von Alles & Jedem hat zentralen Bereichen der Infrastruktur (wie Kraftwerken) bereits „offene Flanken“ beschert.
Nun wird der Straßenverkehr miteinbezogen – bei gleichzeitiger Tendenz, zunehmende Steuerungs-Komponenten dem Computer zu überlassen (Stichwort autonomes Fahren).

Welche Vorteile ein im PKW selbst „verbauter“ Internet-Zugang dem Faher unterm Strich bringt – mal dahingestellt …
Fokus von ‚eCall‘ sind Zeitgewinn und „Disco-Unfälle“ (die dann natürlich nicht im Funkloch stattfinden dürfen), so sollen bis zu 2.500 Menschen/Jahr gerettet werden können. Wenn man Menschenleben aufrechnet, kann natürlich kein Preis zu hoch sein – aber wie bei Bahnübergängen: egal wieviele Schranken man hochzieht, absolute Sicherheit ist unmöglich – das Leben ist tödlich.
… in jedem Fall auch Kosten: neben der Kontrolle über die Privatssphäre – das Auto ist künftig auf der Datenautobahn unterwegs, „Verkehrs“risiken inklusive.
Letzte Ausnahmen beseitigt die EU-Vorschrift.

wohin ‚ecall‘ führt

…mich persönlich – auf ein weiteres Thema: die Visionen des Hohepriester aller „Truther“, Alex Jones, von „gechippten“ Menschen wirkten noch vor kurzem leicht abgedreht…
doch Mikroelektronik unter der Haut ist keine Utopie mehr – und das nicht erst in „naher Zukunft“, sondern vielleicht auch schon 2018 heutefreiwillig. (mehr …)

ein Gedanke zur Berichterstattung

…mal eben so dahingeschrieben.
Heute, 21.45 auf Phoenix: das heute Journal über die „Panama Papers“ – Bilanz der Moderatorin ist ein Loblied auf den Westen – Zitat (ab 13′05″)

Eins fällt auf, und das läßt sich als positive Erkenntnis bennenen – unter den politischen Briefkastenhaltern befinden sich […] kaum solche aus westlichen, rechtsstaatlichen Demokratien. Ausnahmen bestätigen die Regel – und dazu kommen wir gleich – aber in der Gesamtschau kann man doch den Schluß ziehn: politische Systeme, in denen Spitzenpolitiker i.d. Regel nicht zugleich millionenschwere  Geschäftsleute sind, in denen es eine freie Presse gibt, und in denen der Wähler soviel Macht hat, daß Enthüllungen mit Amtsverlust einehrgehn […] ist es weniger üblich, daß Regierungsmitglieder und ihre Familien zig Mio. ins Ausland verschieben und ihre Vermögensverhältnisse verschleiern. Umso mehr fällt ins Auge, was die Panama-Paper über Island enthüllen

Zur „Macht der Wähler“ – kleine Korrektur: der Premier von Island hat angekündigt, nicht zurückzutreten. Davon ab: so weit, so fragwürdig. Westliche Politiker führen zwar bis auf „Ausnahmen“ keine Briefkastenfirmen, aber sonst… eine Aufzählung von Nebeneinkünften, „honorigen“ Vorträgen, Berufswechseln etc. spar ich mir hier mal.
Wie auch immer: jeder Superheld braucht auch einen Schurken – nach einem Bericht über die Ausnahme Island, dortige Proteste & die Online-Petition für den Rücktritt des Premiers – der Schwenk auf (tataa!) Putin.

Ab 19′07″ – „besonders interessant ist ja der Fall Putin“. Seine „engsten Freunde“ haben auffällig viel Geld durch Briefkastenfirmen ins Ausland gebracht – „Wer mit ihm sehr nah ist, wird reich“ – u.A. der Cellist Sergej Roldugin mit 30 Millionen Dollar.
Fazit: nichts genaues hat man nicht – obwohl speziell auf Putin nochmal „alles abgeklopft“ wurde.

Ich bin sicher kein Freund Putins – der die Oligarchen nicht entmachtet, sondern unter seine Knute genommen hat; die i.d. Panama-Papieren entdeckte „Spur des Geldes“ ist auf jeden Fall interessant und Verbindungen würden mich nicht wundern.

Aber der Ton macht die Musik. Die Art, in der hier auf Putin umgeschwenkt & er ins negative (Rampen-)Licht gestellt wird; das schon demonstrative Stochern – während gleichzeitig ein belegter Fall aus der selben Region – mit Poroschenko dazu quasi-Alliierter des Westens – eher am Rande erwähnt wird… wirkt schon sehr nach Kampagne.
Derartige Berichte sind wie Steilvorlagen. Lobgesang auf ‚DEN Westen‘, gefolgt vom Einschießen auf die Person Putin – auch wenn (im Ggs. zum ersten) nichts konkretes vorgelegt werden kann… und dann wundert man sich noch ernsthaft über Putin-Fanboys oder die „Lügenpresse“-Fraktion, von Elsässer & Co. bis zu „kritischen“ Blogs à la ‚Propagandaschau‘…? Bessere Vorlagen kann man ja kaum liefern.
Manche behaupten, auch negative PR wäre Werbung – bei Putins Medienpräsenz könnte man jedenfalls meinen, die Erde dreht sich um den Mann.

Man sollte meinen, die Öffentlich Rechtlichen hätten in der Zwischenzeit dazu gelernt – offensichtlich nicht. Im Gegenteil tun sie [unbewußt] weiter alles, um das „Lügenpresse“-Image aufrecht zu erhalten.
Nebenbei, @heute-journal: die Agitation war auch schon mal besser.

Kino: Balkan

Der nächste Beitrag der Kino-Reihe. Dazu vorweg: wenn ich hier Hollywood-Blockbuster poste, könnte ich gleich zur nächsten Videothek verlinken – der Fokus liegt hier also auf weniger bekannten und/oder ausländischen Filmen. Aus dem Grund auch die Einordnung nach Regionen/Sprachen.
Viele Filme gibt es leider nicht auf deutsch, sondern nur mit Untertiteln – was aber niemanden abhalten sollte! Reine Gewohnheitssache, auch sind Filme im Original oft stimmiger.
Auch wenn es sich vielleicht komisch anhört – Spielfilme sind eigentlich nicht mein Hobby. Da ich auch weder Zeit noch Muße hab, mich auf der Suche nach cineastischen Meisterwerken durch stundenlanges Videomaterial zu kämpfen, sind sachdienliche Hinweise willkommen und können unter Kontakt abgegeben werden.


Neprijatelj (deutsch: der Feind)
Drama/Thriller/Horror • Bosnien, Serbien, Kroatien, Ungarn 2011

FilmplakatNovember 1995 in Bosnien, der Frieden ist eine Woche jung. Ein verlassener Hof im Nirgendwo dient als Quartier für eine serbische Einheit, die nun die zuvor gelegten Minen räumt. Ein auf Streife geschickter Trupp macht einen makabren Fund: in einer nahen Fabrik war ein Mann eingemauert.
Er weiß nicht wie lange er eingesperrt war – wusste bei seiner Befreiung aber noch nichts vom Friedensvertrag. Trotz Gefangenschaft hat er keinen Durst, lehnt angebotene Mahlzeiten ab und scheint auch keine Kälte zu spüren.
Die Soldaten bekommen nur heraus, daß man ihn „Daba“ nenne und aus „der Nähe“ komme. Sie wissen nicht was von dem seltsamen Fremden zu halten ist, und werden angewiesen, ihn bei Schichtwechsel zum Verhör ins Hauptquartier zu bringen. Während sie auf ihre Ablösung warten, scheint die Anwesenheit des Gasts einen unheilvollen Einfluß auf die Gruppe zu haben – die Dinge nehmen ihren Lauf.

Per Definition eine Low-Budget-Produktion, persönlich aber einer der besten Filme, die ich je gesehen habe.
Trotz des – clever umgesetzten – „paranormalen“ handelt es sich nicht um einen Fantasy-, und meiner Meinung nach auch nur im weitesten Sinn um einen Horror-Film.
SzeneNeprijatelj ist eine Mischung aus „Arthouse“ und Unterhaltungskino, dank der spannenden Story aber ebenso flüssig.
Vorm Hintergrund des erst kurz vergangenen Kriegs verbreitet der Film eine starke, düstere Atmosphäre; die durch das monochrom gehaltene Bild noch verstärkt wird. Das tiefgründige Drehbuch von Djorde Milosavljević wurde spannend umgesetzt; authentische Charaktere und gute Schauspieler. Besonders beeindruckt hat mich Co-Produzent Tihomir Stanić, der die Rolle von Daba perfekt verkörpert und ihn unscheinbar wie überlegen zugleich wirken läßt.
Ein scharfsinniges, vielschichtiges Werk, das zum Nachdenken anregt – zu dem es noch einiges zu schreiben gäbe, was hier aber unter Spoiler fallen würde.
Mein Tipp ist, sich den Film unvoreingenommen anzuschauen, ohne vorher Kritiken oder Interpretationen zu lesen. (Bilder: Wikipedia, YouTube)

Meines Wissens gibt es den Film nur in engl. Synchronisation (The Enemy)

Neprijatelj
Bosnien-Herzigowina, Serbien, Kroatien, Ungarn 2011
Regie Dejan Zečević
Produzent Nikolina Vučetić, Tihomir Stanić, Deneš Sekereš, Damir Teresak
Drehbuch Djorde Milosavljević, Dejan Zečević, Vladimir Kecmanović
Darsteller Aleksandar Stojković, Vuk Kostić, Tihomir Stanić, Slavko Štimac, Maria Pikić u.A.
Links Film auf YouTube (Original mit engl. UT)
‚Film über den Film‘ (serbisch)
Beschreibung auf imdb

Zwei Spieler von der Ersatzbank (Dva igrača s klupe)
Komödie • Kroatien, 2005

Der kroatische Warlord Skoko – von vielen als Held verehrt – soll in Den Haag wegen Kriegsverbrechen angeklagt werden. Von Skokos Leuten angesprochen, erklärt sich der patriotische Ante bereit ihm zu helfen – zum Dank findet er sich jedoch in einer Zelle mit dem Serben Dusko wieder.
Beide haben nahe Verwandte verloren – sonst könnten die ehemaligen Gegner aber kaum unterschiedlicher sein. Während Dusko darauf spekuliert, als Nierenspender mißbraucht zu werden und sich mit der Situation abfindet,Filmplakat fühlt Ante sich von seinen „Kameraden“ verraten. Doch nicht bloß ihre Nieren sind gefragt.

Die Balkan-Kriege haben dem Kino Ex-Jugoslawiens eine Menge Stoff gegeben und werden in gefühlt jedem zweiten Film thematisiert, Komödien keine Ausnahme.
Filme sind generell Geschmackssache, für Komödien gilt das aber besonders; der Humor dieses Films besteht nicht aus Scatchen, sondern trockener Situationskomik.
Lockere Unterhaltung über zwei Menschen, die gemeinsam in einer aberwitzigen Situation landen und ihre Differenzen überwinden; mit einem Seitenhieb auf ethnische „Lager“ und den Gerichtshof von Den Haag.
Borko Perić (Dusko) hat ohne Frage komödiantisches Talent, im Zusammenspiel mit der gegensätzlichen Rolle von Goran Navojec sind die beiden tatsächlich ein „Dream-Team“.
Zwei Spieler von der Ersatzbank sind kurzweilige, knappe 2 Stunden. Ich hab mich vor Lachen teils weggeschmissen. (Bild: Yugomedia)

Zwei Spieler von der Ersatzbank (Dva igrača s klupe)
Kroatien, 2005
Regie Dejan Šorak
Produzent Ivan Maloca
Drehbuch Dejan Šorak
Darsteller Goran Navojec, Borko Perić, Tarik Filipović, Dora Lipovčan u.A.
Links Film auf YouTube (Original mit engl. UT)
Beschreibung auf imdb

Intermezzo

bevor ich weitere Filme poste – mal ein Stück Realsatire.
Irgendwann in den letzten Tagen strahlte Phoenix die Dokumentation Die Gestapo* aus; Inhalt waren neben der Gestapo auch die Verbrechen anderer Polizeieinheiten im Dritten Reich, in Deutschland selbst wie hinter der Front.

Als der ehemalige Chef der Gestapo Kurt Lischka in Deutschland schließlich & endlich der Prozeß gemacht wurde – 1979, mehr als 34 Jahre nach Kriegsende – hatte Walter Vollmer von der Kripo Köln die Ehre, ihn zu vernehmen. Zitat (ab 8′25″):

ich habe ihn in sehr schlimmer Erinnerung, wie er nach diesen vielen Jahren immer noch glaubte in mir son‘ Kumpel zu sehn – „ich war ja auch einer – aus der politischen Polizei“, und er dann mit der Äußerung kam: „ja was hätten Sie denn gemacht, das war doch befohlen“
Und da ist mir das so deutlich geworden, daß das der grundsätzliche Unterschied ist – zwischen der Polizei damals, und der Polizei heute

…wie jetzt? Die Polizei heute führt keine Befehle mehr aus…?

Die (wenigen bekannten) Übergriffe sind nur Einzelfälle; und die Aktionen von Heiligendamm, über Stuttgard 21 bis zur Roten Flora (um nur mal die „berühmtesten“ zu nennen) geschahen alle auf Eigeninitiative.
Und wenn die Todesstrafe wieder eingeführt würde – alle Justizbeamten würden ihren Job schmeißen… is klar.

Man muß dem Mann natürlich zu Gute halten: er ist nunmal selbst Polizist. Lügen gehört zu seinem Auftrag, daß Polizisten keine Ehre haben ist halt berufsbedingt – diese Selbstgerechtigkeit ist aber schon speziell.

*) in Deutschland ist der verlinkte Teil nur über Proxy abrufbar, z.B. diese: – klick –

Nordkaukasus

mein PC macht in letzter Zeit komische Geräusche & scheint langsam den Geist aufzugeben… kein Ersatz in Sicht, also bevor es zu spät ist: Zeit, meinen Pseudo-Blog endlich für was vernünftiges zu nutzen – nämlich Filme zu posten.

Weil vor 20 Jahren der erste Tschetschenienkrieg begann, fange ich mit Dokus an. Wenige Dokumentationen über das Thema sind so einfühlsam, ohne dabei in Pathos oder s/w-Malerei zu verfallen, wie einige (Betonung) russisch-sprachige Produktionen aus den 90er / frühen 2000er Jahren.

Besonders beeindruckend war für mich „Gefangene des Kaukasus“.
Juri Chaschtschewatskij kommentiert das Material seines Kameramanns Edik Dschafarow. Beide hatten vor, eine Reportage über ihre Arbeit zu machen – und so Bildmaterial zu zeigen, daß es sonst selten in die Nachrichten schafft. Der Titel leitet sich von Leo Tolstois Novelle aus dem Jahr 1872 ab.
Mit dem für J.C. typischen, ironischen Unterton wird der Konflikt unparteiisch & objektiv kommentiert; der Film ist dabei nicht auf die „große Politik“ fokussiert – sondern die Menschen auf beiden Seiten, die deren Konsequenzen zu schultern haben. Im Rahmen der Doku teilt Chaschtschewatskij sein Zugabteil mit einem Oberleutnant – und kommt nach dessen Schilderungen zum Schluß: die schlimmste Folge des Kriegs ist nicht der Tod – sondern daß er Menschen zu Bestien macht

Prisoners of the Caucasus (OT: Кавказские пленники) – Belorußland, 2002 [russisch, engl. Untertitel]

***

Die zweite Doku ist eigentlich weniger mein Ding (und auch nur im weitesten Sinne „russisch-sprachig“, was aber weniger zur Sache tut), weil Rockmusik zu Ruinen-Kulisse MMN ein typischer Fall sog. „Anti“-Kriegsfilme ist… der Großteil ist aber sehr aufschlußreich:
Fokus der Doku ist Kosake Oberst Pjotr Kosow aus Inguschetien und sein Bemühen, zwischen beiden Parteien zu verhandeln, für die Mütter russischer Soldaten deren Schicksal in Erfahrung zu bringen & Gefangenenaustausche zu organisieren. Besondere Momente: Einwohner niedergebrannter Dörfer schildern ihr Martyrium; ein russischer Oberst nennt seinen Vorgesetzten vor laufender Kamera einen „verdammten Lügner“ (ab 29″39′), weil dieser – allen Umständen zum Trotz – verspricht, den eingeschlossenen Überlebenden des Massakers von Samaschki eine Lokomotive zur Evakuierung zu schicken

The Betrayed – Clive Gordon, 1995
[englische UT, schlechte Qualität]


Update – weitere Infos zum Beginn & Verlauf des Tschetschenienkonflikts: Russland-Blog; Bildmaterial (via Tagesschau vor 20 Jahren) auf Mein Tschetschenien

Das Böse

eben gesehn & ab sofort in der Videothek Ihrer Wahl erhältlich – ein zeitloses Thema: „Täter ohne Reue“

Das Phänomen der Sozio- bzw. Psychopathie – in Gutachten als dissoziale Persönlichkeitsstörung bezeichnet, auch wenn es keine eindeutige ICD-Klassifikation gibt, sich Wissenschaft in Bezeichnung & Thematik noch weitgehend uneinig ist und manche Werke (nicht nur) in Wortwahl eher an Zeiten von Hexenbulle & Co. erinnern[1] – erfreut sich zunehmender Aufmerksamkeit.

Die Doku setzt sich mit dem Thema auseinander, kommt zu dem Fazit daß „freier Wille“ ein Mythos ist & läßt den Zuschauer mit der nüchternen Lektion zurück, weder „besser“ noch viel anders als der „Teufel von nebenan“ zu sein – sondern unter Umständen genau wie der Massenmörder der SS gehandelt zu haben


Dokumentation von Karin Jurischick ℗ Bildersturm-Filmproduktion


[1] siehe u.A. Martha Stout („Der Soziopath von nebenan“); Psychologie News„Woran wir einen Soziopathen erkennen“